Gemeinde Starkenberg – Leben zwischen Feldern, Wäldern und Visionen

Starkenberg mag auf der Landkarte ein kleiner Punkt sein, doch wer hier lebt, spürt eine bemerkenswerte Weite – eine Weite aus Möglichkeiten, Geschichten und Gemeinschaftsgeist. Unsere Gemeinde zählt heute rund 1300 Einwohner, verteilt auf die Ortsteile Starkenberg, Naundorf, Großröda und die idyllische Siedlung Tegkwitz. Jede dieser vier Siedlungen bringt ihren eigenen Charakter ein, sei es das historische Fachwerk in Großröda, die weitläufigen Obstwiesen von Naundorf oder die innovative Solarsiedlung, die rund um das alte Gutshaus in Tegkwitz gewachsen ist. Was alle eint: das freundliche „Guten Morgen“ auf der Straße, die gegenseitige Hilfe, wenn der Schneepflug mal stecken bleibt, und die Freude darüber, dass unsere Kita „Pusteblume“ auch in Zeiten des demografischen Wandels regelmäßig neue Plätzchen schaffen muss. Wer nach Zahlen fragt, bekommt sie natürlich: 870 Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche, 210 Hektar Wald, drei Schutzhütten für Wanderer, zwei Bushaltestellen, eine von Ehrenamtlichen geführte Bibliothek mit fast 4000 Medien und ein Breitband‑Internet, das in puncto Geschwindigkeit so manchen Stadtmenschen staunen lässt. Doch Statistiken erzählen nur die halbe Wahrheit; das wahre Herz schlägt in den Begegnungen am Gartenzaun, im Jugendclub oder beim Seniorentanz.

Geschichte in Stein gemeißelt

Die erste urkundliche Erwähnung Starkenbergs datiert auf das Jahr 1219. Damals stand an der Stelle der heutigen Dorfkirche eine romanische Kapelle, deren Fundamentreste Archäologen noch heute in den kühlen Kirchenkellern inspizieren. Über die Jahrhunderte hinweg prägten vor allem die Rittergüter der Familie von Einsiedel die Entwicklung: Sie führten Fruchtwechselwirtschaft ein, errichteten eine Brennerei und begründeten den heute noch sichtbaren Alleenbestand, der die Felder säumt. Im 19. Jahrhundert zog der Braunkohle‑Tiefbau Arbeiter aus ganz Mitteldeutschland an; das einst ländliche Idyll wandelte sich kurzzeitig in eine geschäftige Industrieregion. Mit der Stilllegung der Gruben in den 1960er‑Jahren kehrte Ruhe ein – Ruhe, die Platz machte für kreative Konzepte. Auf dem rekultivierten Gelände stehen heute Solarpaneele, ein Lehrpfad informiert über Flora, Fauna und den langen Weg der Natur zurück an die Oberfläche.

Infrastruktur im Dorfmaßstab

Starkenberg besitzt eine Grundschule, die bewusst klein gehalten wird, damit jedes Kind individuelle Förderung erhält. Weiterführende Schulen sind in Altenburg und Meuselwitz per Bus erreichbar; die Linien fahren im Stundentakt. Unser Feuerwehr‑Gerätehaus, 2022 modernisiert, beherbergt eine Jugendfeuerwehr, deren Mitgliederzahlen stetig wachsen. Nahversorgung sichern zwei Bäckerfilialen, ein mobiler Frischemarkt sowie eine Landfleischerei, die in dritter Generation betrieben wird. Von Montag bis Freitag liefert ein Bürgerbus auf Vorbestellung Medikamente und Einkäufe an Seniorenhaushalte, eine Initiative, die ganz ohne öffentliche Fördermittel von Ehrenamtlichen organisiert wird. Kommenden Herbst eröffnet der Coworking‑Space im alten Bahnhof – ein Meilenstein, der zeigt, wie ländliche Räume urbane Arbeitsformen integrieren können, ohne ihren Charme einzubüßen.

Kulturprogramm 365 Tage im Jahr

Kaum ist der Silvesterknall verhallt, beginnen in der Mehrzweckhalle die Proben für das Dorftheater. Unter Leitung der Laienschauspielerin und Logopädin Maren Scholz entstehen Stücke, die regionale Sagen mit modernen Themen verknüpfen. Im April klingelt der Wecker früh: Die „Aktion Saubere Flur“ motiviert Jung und Alt, Gräben von Unrat zu befreien – anschließend gibt es Soljanka aus der Gulaschkanone der Feuerwehr. Der Sommer gehört dem Badesee, wo beim „Sundowner‑Konzert“ lokale Bands von Rock bis Jazz aufspielen. Herbstliche Höhepunkte sind das Apfelfest und der Bücherflohmarkt in der Pfarrscheune, bei dem manchmal vergriffene Schatzbände auftauchen. Im Advent schließlich verwandelt sich der Kirchvorplatz in ein Lichtermeer, das weit über die Ortsgrenzen hinaus bekannt ist.

Diese Vielfalt wäre ohne das Engagement unserer Bürgerinnen und Bürger nicht denkbar. Wenn Sie mitgestalten möchten, melden Sie sich gern im Rathaus oder besuchen Sie eine Sitzung des Gemeinderats, dessen Termine Sie stets aktuell auf dieser Seite finden. Gemeinsam schreiben wir das nächste Kapitel unserer Geschichte – bodenständig, optimistisch und immer ein wenig stolz.